Jahresbericht 2018
Ein „heißes“ Leichtathletikjahr 2018 – ganz im Zeichen des Jahrhundertsommers – liegt hinter uns:
Landesturnfest 2018 – Weinheim steht Kopf!
Vom 30.05.2018 bis 03.06.2018 war es wieder so weit, das Landesturnfest in Weinheim zog rund 12.300 Teilnehmer in seinen Bann. Mit dabei, beim größten Breitensportevent des Landes, waren natürlich auch wieder 17 Sportler des TSV Grafenberg.
Weinheim steht Kopf – Getreu dem Turnfestmotto hielt Weinheim, die Stadt an der sonnenverwöhnten badischen Bergstraße, Wort und überraschte die Turnfestteilnehmer mit der ein oder anderen Besonderheit. So zeigte der Veranstalter, in Partnerschaft mit seinen Nachbarkommunen, dass ein Landesturnfest in organisatorischer Hinsicht nicht vor Landesgrenzen halt machen muss. Nach Austragungsorten wie Heidelberg, Ulm oder Freiburg machte der Turnerbund in diesem Jahr zwar erstmals in einer mittelgroßen badischen Stadt Station, die Übernachtungsstätte der Grafenberger – die Alexander von Humboldt Schule – lag dagegen bereits im hessischen Viernheim.
Fast schon von einer weiteren Seltenheit muss man mittlerweile mit Blick auf das Wetter sprechen. Nach einigen in dieser Hinsicht bescheidenen Turnfesten konnte man endlich mal wieder Sonne satt genießen. Fünf Tage strahlte sie mit den Sportlern um die Wette und schaffte somit die perfekte natürliche Voraussetzung für ein heiteres, beschwingtes Sportfest. Dabei profitieren die Teilnehmer nicht nur bei den Wettkämpfen von den idealen Bedingungen – insbesondere natürlich im Rahmen der Schwimmdisziplinen im Waldfreibad – sondern auch mit Blick auf die Tagesplanung/-ausstattung. Schließlich ist man bei solch einer Veranstaltung in der Regel den kompletten Tag unterwegs und da ist es natürlich äußerst angenehm, wenn man den großen Rucksack mit Jacke, Regencape und Regenschirm in der Schule lassen kann und stattdessen lediglich die Sonnenbrille als leichtes „Gepäck“ einplanen muss.
Was die Wahlwettkämpfe angeht, sollte man eigentlich nicht glauben, dass auf die zumeist turnfesterprobten Athleten überhaupt noch Neuerungen warten könnten. Doch weit gefehlt, während es über Jahrzehnte üblich war, dass die Aktiven und die Senioren an unterschiedlichen Tagen ihre Wettkämpfe absolvierten, konnten diesmal alle Teilnehmer des TSV Grafenberg gemeinsam, altersübergreifend zum Wahlwettkampf antreten. Die einzige Frage, die danach noch offen blieb, ist die, warum man nicht schon viel früher auf diese Idee gekommen ist. Denn somit konnten sich die gemeinsamen Trainingsgruppen auch im Wettkampf miteinander messen, gegenseitige Fan-Unterstützung zukommen lassen und mit Tipps und Tricks hilfreich zur Seite stehen. Unter dem Strich hat diese Optimierung, neben der professionellen Vorbereitung, zumindest einen kleinen Beitrag zum hervorragenden Abschneiden der Grafenberger Delegation beigetragen, unter anderem sicherte sich Marlene Knöll einen bemerkenswerten 2. Platz!
Ein weiterer schöner Nebeneffekt war die Tatsache, dass die Gruppe durch die Bündelung der sportlichen Aktivitäten einen zusätzlichen gemeinsamen Tag gewinnen konnte, um die Mitmachangebote am Turnfestzentrum und die kulturellen Highlights in Weinheim zu erkunden. Schließlich hatte Weinheim auch in dieser Hinsicht allerlei zu bieten. So galt es natürlich ein Wahrzeichen der „Zweiburgenstadt“, die Ruine Windeck, zu Fuß zu erklimmen. Neben einer wunderschönen Burgruine, wartete eine herrliche Aussicht über das Rheintal und auf die malerische Altstadt auf die Grafenberger – als Belohnung für die Mühen des steilen Aufstiegs. In diesem Moment war das mediterrane Flair, das die Stadt prägt, sprichwörtlich spürbar; schließlich soll schon Kaiser Joseph II. 1764, als er an Weinheim vorbeikam, gesagt haben „Hier fängt Deutschland an, Italien zu werden.“ Mit Blick auf die laufende Fußballweltmeisterschaft wünschen wir uns dies natürlich nicht, aber an den lauen Turnfestabenden auf dem Marktplatz in Weinheim, der von Cafés, Restaurants und Weinstuben gesäumt einer italienischen Piazza glich, lies sich das Sportlerleben durchaus genießen.
Doch genauso wie der Sommerurlaub in Italien irgendwann zu Ende geht, ist auch so ein Landesturnfest endlich und so hieß es am Sonntag, nach dem traditionellen Festzug mit anschließender Abschlussfeier auf der Bühne am Amtshausplatz, für unsere Grafenberger Abschied nehmen vom sonnenverwöhnten Landesturnfest 2018.
Kinder-/Jugendabturnen 2018
Am Sonntag, 01.07.2018, stand im Rahmen der Sportwoche das Kinder- und Jugendabturnen 2018 auf dem Programm. Im sportlichen Wettstreit konnten die Teilnehmer ihre Trainingsleistungen beim Saisonhighlight unter Beweis stellen, oder einfach mal unter Wettkampfbedingungen in die leichtathletischen Disziplinen hineinschnuppern.
Beginn auf dem Sportplatz war bereits um 09.30 Uhr mit einer Andacht unter der Leitung des Jugendreferenten Raphael Haag. Hierbei wurde den Kindern und Jugendlichen vor Augen geführt, dass es beim anstehenden Wettkampf neben der Verwirklichung der individuellen Zielen auch darum geht, die anderen Sportler mitzunehmen – ihnen bei Bedarf nochmals Mut zuzusprechen, sie im Falle eines Misserfolges aufzubauen – um den Tag als große Leichtathletikgruppe gemeinsam erfolgreich zu meistern.
Nachdem im Anschluss die Anmeldungen abgeschlossen wurden, startete man mit einer gemeinsamen Aufwärmgymnastik, unter Leitung von Eberhard Allgaier und Michael Thüringer, beschwingt in den sportlichen Teil des Sonntages. In verschiedenen Riegen aufgeteilt, nahmen die Wettkämpfer danach den Dreikampf bestehend aus Lauf, Weitsprung, Ballweitwurf/Kugelstoßen in Angriff. Besonders erfreulich ist hierbei die Tatsache, dass sich die 56 Teilnehmer über sämtliche Altersgruppen, beginnend im zarten Alter von 2 Jahren, verteilten. Ob dieser Tatsache kann man sich bildlich vorstellen, dass Raphael Haag mit seinen Worten goldrichtig lag, ging es doch mitunter darum den Mitstreitern, die ev. noch zum ersten Mal im leichtathletischen Bereich unterwegs waren, mit Tipps und aufbauenden Worten zur Seite zu stehen.
Am Ende des Vormittags konnten alle Athleten auf einen gelungenen Wettkampf zurückblicken und sich zunächst im Zelt beim Mittagessen stärken, bevor sie die verdienten Urkunden im Rahmen der Siegerehrung in Empfang nehmen durften. Vielleicht ist ja der ein oder andere auf den Geschmack gekommen und möchte sich in Punkto Bestzeit/-weite das Jahr über verbessern, dann ist er im Rahmen der wöchentlichen Übungsstunde der Leichtathleten – freitags von 17.45 Uhr bis 19 Uhr (ab 7 Jahre) – natürlich herzlich willkommen.
Abturnen 2018 –
Im Zeichen des Jahrtausendsommers und der totalen Mondfinsternis!
Nachdem das Abturnen der Aktiven am ursprünglichen Termin noch sprichwörtlich ins Wasser fiel, meinte es Petrus eine Woche später, am Freitag den 28.07.2018, besonders gut und bescherte den Leichtathleten einen Wettkampf bei hochsommerlichen Witterungsverhältnissen.
Allerdings sind Temperaturen von bis zu 32 Grad nicht unbedingt dafür gedacht sich sportlich zu betätigen und so mussten sich die Teilnehmer bereits vor dem eigentlichen Beginn überwinden, um gewissenhaft ihr Aufwärmprogramm – wohlgemerkt nur für die Muskulatur – in Angriff zu nehmen. Beim anschließenden Wettkampf galt es dann auch in den Pausen zwischen den einzelnen Disziplinen (Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen und Schleuderball, im Rahmen des Fünfkampfes) einen Schattenplatz aufzusuchen, sofern dies möglich war, und natürlich den Flüssigkeitsverlust des Körpers mit möglichst viel Wasser auszugleichen. Trotz der extremen äußeren Bedingungen waren erstaunlicherweise durch die Bank erstklassige Leistungen zu verzeichnen, die Siegerzeiten/-weiten bei den Vereinsmeisterentscheidungen sprechen an dieser Stelle für sich. Was jedoch noch viel wichtiger war, ist die Tatsache, dass alle Athleten den Wettkampf bei bester Gesundheit beendeten.
Bei der abschließenden Siegerehrung sorgte die Natur dann selbst für die bestmögliche Entschädigung für die sportliche Schwerstarbeit des Abends, indem sie den Sommervollmond glutrot färbte und somit die romantischste Beleuchtung überhaupt, für die anstehende Pokalübergabe, einschaltete. Nachdem es, mit Jörg und Paul Siegmund, dann auch noch Vater und Sohn gemeinsam zu einem Eintrag an der Spitze der Siegerlisten brachten, wähnte man sich fast schon im finalen Höhepunkt eines gefühlsbetonten Hollywood Blockbusters, aber garantiert nicht mehr beim Abturnen 2018! Im Anschluss bestand dann noch genügend Gelegenheit sich bei einem Getränk über die sportlichen Entscheidungen des Abends auszutauschen und das ein oder andere Foto des beeindruckenden Schauspiels der längsten totalen Mondfinsternis dieses Jahrhunderts zu schießen – übertroffen wird sie schließlich erst wieder am 09.06.2123.
Die Abteilung Leichtathletik bedankt sich bei allen Teilnehmern und Helfern für die Unterstützung bei diesem außergewöhnlichen Wettkampf und freut sich auf ein Wiedersehen beim Abturnen 2019!
Vereinsmeister:
100 m Lauf: Sigmund, Paul – 11,53 Sec.
Weitsprung: Sigmund, Paul – 6,19 m
Hochsprung: Sigmund, Paul – 1,80 m
Kugelstoßen: Sigmund, Jörg – 11,47 m
Schleuderball: Kächele, Nico – 48,14 m
5-Kampf: Sigmund, Paul – 2.644 Pkt.
Über den Wolken – am Nebelhorn
Alle zwei Jahre geht es für die Leichtathleten im Rahmen des „Lässigen Ausflugs“ hoch hinaus, diesmal stand vom 28.09.2018 bis 30.09.2018 ein Aufenthalt im Edmund-Probst-Haus am Fuße des Nebelhorns auf dem Programm.
Am Freitag, in aller Früh, machte sich die 17-köpfige Wandergruppe mit Bus und Bahn über Metzingen, Ulm, Kempten, auf den Weg nach Oberstdorf. Nach einer Stärkung, durch das bereits zur Tradition gewordene Weißwurstfrühstück, folgte der ca. 2,5-stündige Aufstieg zum Edmund-Probst-Haus. Die 1.110 Höhenmeter, die es zwischen der Talstation der Nebelhornbahn, vorbei am Skisprungstadion der Schattenbergschanze, durch die Schlucht des Faltenbachtobels, über den Berggasthof Seealpe und die Vordere Seealpe bis hinauf an den Fuß des Nebelhorns zu bewältigen galt, dienten dabei zum Einstieg in das Wanderwochenende jedem Teilnehmer gleich als individueller Gradmesser in Sachen Kondition. Als Entschädigung, für den sportlich ambitionierten Aufstieg, gab es dann am Haus auf 1.912 m angekommen, ein unglaubliches Panorama mit Blick auf Oberstdorf zu bewundern – gefolgt von einem malerischen Sonnenuntergang. Zum Ende des Tages warteten auf der Deutschen Alpenvereins Hütte allerlei Schmankerl zur Stärkung, sowie eine rustikale Unterkunft im Bettenlager auf die erschöpften Leichtathleten.
Der Samstag stand ganz im Zeichen einer 16 km Tagestour, wobei in Abhängigkeit von der jeweiligen körperlichen Verfassung Abkürzungen bzw. Alternativrouten rund um das Nebelhorn möglich waren. Zunächst jedoch erwartete die gesamte Gruppe am Morgen vor der Hütte ein beeindruckendes Naturschauspiel, sprichwörtlich über den Wolken – die einer Decke gleich über dem Tal lagen – konnte man die grenzenlose Freiheit in den noch einsamen Bergen regelrecht fühlen und die „Natur pur“ genießen, zumal auf den umliegenden Gipfeln sich schon die ersten Gämse zeigten. Die Haupttour führte die Wandergruppe danach über einen steilen, steinigen Weg unterhalb des Wengenkopfgrats/Hindelanger Klettersteigs, vorbei am Koblatsee und Laufbichelsee, zum traumhaften Engeratsgrundsee. Bei einer Mittagsjause direkt am Bergsee war bei strahlendem Sonnenschein Zeit, die Seele baumeln zu lassen und dabei die Fische im klaren Bergseewasser zu beobachten. Frisch gestärkt begab man sich anschließend in den alpinen Abstieg Richtung Alpe Engeratsgrund, mitten im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“ gelegen. Nach einer Erfrischung auf der urigen Alpe, bei der der Gast direkt vom Stall in die Gaststube gelangte, ging es zur Abwechslung auf einem kurzen Erholungsstück ins wunderschöne Obertal hinein, vorbei an Murmeltieren die am Wegesrand auf den Wiesen pfiffen und den idyllischen Wasserfällen des Obertalbaches. Am Ende wartete indes ein weiterer steiler Aufstieg, so dass die Gesamthöhenmeter vom Vortag bereits wieder erreicht wurden. Trotzdem verzichteten die Leichtathleten nicht – das Edmund-Probst-Haus ja sogar wieder in Sichtweite – auf den obligatorischen Abstecher zum Gipfelkreuz des Nebelhorns. Da die letzte Bergbahn längst wieder zu Tal gefahren war, durfte man auch an diesem – touristisch maximal erschlossenen – Punkt die großartig weiten Bergblicke genießen. Zurück am Haus rundete ein gemütlicher Hüttenabend den grandiosen Wandertag ab; bei dem genügend Zeit blieb, die (Natur-)Erlebnisse des Tages gemeinsam Revue passieren zu lassen.
Am Sonntagmorgen folgte dann auch leider schon wieder der Abstieg und manch ein Wandersmann konnte kaum glauben, diese Extrempassagen beim Aufstieg gemeistert zu haben. Trittfestigkeit und Wanderstockunterstützung waren gefragt, bevor in der Audi-Arena Oberstdorf, auf der Sonnenterrasse der Sportalpe, das verdiente Mittagessen zur Stärkung eingenommen wurde. Nach einer kurzen Einkehr in der örtlichen Dampfbierbrauerei machte man sich schließlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder auf den Heimweg nach Grafenberg. Der Dank der Abteilung für die Planung und Organisation dieses herrlichen Wochenendes geht an den Abteilungswanderführer Jürgen Maisch.
Neben diesen Highlights blieb für die Abteilung noch genügend Zeit für Ausflüge in artfremde Sportarten, beginnend mit der Teilnahme beim Tischtennis Pokalturnier im Januar. Auch bei der traditionellen Skiausfahrt machten die Leichtathleten auf den verschneiten Pisten eine gute Figur. In Sachen Volleyball stellte man sich beim gut besetzten „Kirschblüten-Cup“, in der Metzinger Öschhalle, der hochkarätigen Gegnerschaft, um dann beim örtlichen Turnier wieder mal den prestigeträchtigen Volleyballpokal in die Höhe zu stemmen. Zu einem Novum kam es beim Neun-Meter-Turnier, ebenfalls im Rahmen der TSV-Sportwoche, wider erwarten stand man auch hier plötzlich im Halbfinale – ein weiteres Zeichen für das weitgefächerte sportliche Talent, das in der Abteilung schlummert. Den Abschluss bildete dann, an einem herrlichen Spätsommertag, der Leichtathletik-Tennistag.
Fester Bestandteil des Jahresterminkalenders waren darüber hinaus natürlich auch die zahlreichen geselligen Aktivitäten: Die 1. Maiwanderung, die Familienwanderung und das Anti-Volksfest-Fest durften auch im vergangenen Jahr nicht fehlen.